Mit der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1876 wurde nun das Feuerlöschwesen offiziell benannt. Auch vor 1876 wurde die Bekämpfung von Schadenfeuer bereits organisiert. So ist in der Chronik zu lesen, dass seit 1672 „…jeder Hauseigentümer für die Brandbekämpfung eine hölzerne Handwasserspritze und mindestens zwei Feuerlöscheimer ständig erreichbar und einsatzbereit zu halten“ hat. Mit den Jahren wurden die Ansprüche an den Brandschutz immer größer. Um mit der Entwicklung schritt zu halten wurde 1930 das erste motorisierte Zugfahrzeug, ein „Chevrolet“, in Dienst gestellt. Dieser zog nun die Lafettenspritze. Mit einer Mitglieder von 52 aktiven Einsatzkräften war die Freiwillige Feuerwehr bereits gut gerüstet.
In den Kriegsjahren war die Oderberger Wehr stark geschwächt. Die Einberufung der jungen Kameraden zum Wehrdienst ließen die Mitgliederzahlen rapide sinken. So konnte man in der Oderberg Zeitung lesen, dass Frauen und Mädchen die entstandenen Lücken schließen sollten.
Am 22. Mai 1944 wurde das Löschfahrzeug vom Typ Opel in Dienst gestellt. Nur weinig Tage später wurde eine Gruppe mit dem Löschfahrzeug nach Berlin gerufen. Hier sollten nach einem Luftangriff Lösch- und Bergungsarbeiten durchgeführt werden. Bereits 1945 wurde das Fahrzeug und den einmarschierenden sowjetischen Truppen beschlagnahmt.
Nach dem Krieg wurde die Struktur der Wehr wieder aufgebaut. Es wurde Fahrzeuge und Motorspritzen in Stand gesetzt. So verfügte die Feuerwehr im Mai 1949 bereits über den Mannschaftswagen „Chervrolet“, die Lafettenspritze, die Tragkraftspritze Magirus, die Tragkraftspritze Roebe, einen Einachs Leiterwagen, einen Handkahn sowie einen Schlauchwagen.
Nun wurden die Einsatzaufgaben immer größer und die vorhandene Technik musste stätig modernisiert werden. So konnte im September 1956 ein Löschfahrzeug Typ R 30 (LF-LKW-TS-8-STA) und im Jahre 1974 ein Löschfahrzeug vom Typ Robur LO (LF8-TS8-STA) in Dienst gestellt werden.
Durch Umbaumaßnahmen im Stadtgebiet musste das alte Gerätehaus weichen. Der Neubau des Gerätehauses konnte 1971 bezogen werden. Der Standort jetzt „Am Friedenshain“.
Heute ist die Ortsfeuerwehr Oderberg eine der größten Feuerwehren im Amt Britz-Chorin-Oderberg. Das Gerätehaus an der „Straße der Jugend 30“ verfügt über 4 vollwertige Lkw Stellplätze sowie über eine Waschhalle. Die 4 Einsatzfahrzeuge werden von 35 Einsatzkräften besetzt. Das Einsatzgebiet und die Aufgaben der Oderberger Wehrleute sind vielseitig und umfangreich. Ihre moderne Technik ist speziell auf Verkehrsunfällen und Unfällen auf dem Gewässer angepasst.
Einsatzfahrzeuge
Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug – HLF 20/16
Tanklöschfahrzeug – TLF-W BB
Das Tanklöschfahrzeug TLF-W BB der Ortsfeuerwehr Oderberg ist speziell auf die Anforderungen bei der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ausgelegt. Die großen Waldflächen und die meist unzureichende Wasserversorgung in diesen Gebieten steht der 4800-Liter-fassende Löschwasserbehälter entgegen. Ein ferngesteuerter Schaum-/ Wasserwerfer an der Fahrzeugfront, ein montierbarer Schaum-/ Wasserwerfer auf dem Fahrzeugdach, ein Schaummitteltank mit 180 Liter Fassungsvermögen, ein Lichtmast sowie die Heckwarneinrichtung gehören zur Ausstattung. Weiterhin sind div. Gerätschaften zur Waldbrandbekämpfung (D-Schläuche, D-Strahlrohre, Löschrucksäcke) verlastet. Das Fahrzeug ist Teil der Brandschutzeinheit des Landkreises Barnim und wurde zu 70 % durch das Land Brandenburg gefördert.
Nach der gründlichen Einweisung aller Einsatzkräfte konnte das Fahrzeug am 10.06.2022 feierlich übergeben und in Dienst gestellt werden
Technische Details:
Fahrgestell: Tatra Force 815-7 4×4 | Aufbauhersteller: THT | Gewicht: 18,0 t | Baujahr: 2021| Antriebsart: Diesel mit Allrad | Leistung: 280 kW/ 380 PS | Hubraum: 12.667 ccm | Länge: 7,90 m | Breite: 2,50 m | Höhe: 2,92 m | Funkrufname: Florian Barnim 09/24-03 | Besatzung: Trupp (1/2) | Löschmittelvorrat: 4800 Liter Wasser, 180 Liter Schaummittel